(Tuber aestivum var. uncinatum)
Die Burgundertrüffel, ursprünglich als Tuber uncinatum "Chatin" benannt, ist mittlerweile molekularbiologischer Untersuchungen zufolge in Tuber aestivum var.uncinatum unbenannt, was bedeutet, dass sie mit der Sommertrüffel Tuber aestivum "Vittadini" biologisch ident ist. Ein Unterschied liegt in der Reifezeit.
Die Sommertrüffel bildet ihre unterirdischen Fruchtkörper von Ende Juni bis September aus und die Burgundertrüffel findet man ab Oktober bis frostabhängig Jänner bzw. Februar. Optisch unterscheiden sich die beiden Trüffelvarietäten nur leicht, wobei die Außenhaut (Peridie) der Burgundertrüffel etwas feinere warzenförmige Erhebungen zeigt und das Innere (Gleba) eine dunklere und stärker gezeichnete Marmorierung aufweist.
Die Burgundertrüffel liegt auch bereits sehr viel tiefer in der Erde, was das Suchen erschwert. Das Aroma ist etwas intensiver ausgeprägt und somit bei Trüffelliebhaber im Stellenwert höher angesiedelt. Grundsätzlich dazu vielleicht ein interessantes Faktum: Geschichtlich betrachtet war früher die Burgundertrüffel in den Adelshäusern an erste Stelle gereiht. Wie es dazu kam, dass heute die weiße Albatrüffel am Siegerpodest steht, weit dahinter abgeschlagen die Perigordtrüffel auf Platz 2 und zu guter Letzt die Burgundertrüffel auf dem untersten Treppchen landete, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Preislich zieht dieses Ranking natürlich eine teils unglaubliche Bandbreite mit sich.